Brunnenbau in Jungu

Brunnenbau in Jungu in Kooperation mit der Wiesheu-Stiftung

Im Juni 2016 besuchte Silke Gille das Dorf Jungu im Kreis Kilindi. Sie war erschrocken über die Zustände in diesem Dorf. Das ursprüngliche Schulgebäude, bestehend aus einem Klassenraum und einem Lehrerzimmer wurde von den Dorfbewohnern selbst um ein weiteres Klassenzimmer und einen Abstellraum angebaut. Allerdings hatte der Anbau keinen Fußboden. Trotz des Anbaus platzte die Schule aus allen Nähten. Bei einem Rundgang durchs Dorf sah Frau Gille wie ein Bewohner die Füße ein paar Kinder mit einer Rasierklinge bearbeitete. Auf Nachfrage was der Mann hier mache, wurde ihr erklärt, dass die Kinder an Jigger leiden würden. Wieder zurück in Deutschland informierte sich Silke Gile über diesen Parasit und erschrak bei Recherche welche grausamen Folgen dieser Befall haben kann. Klar wurde ihr, dass hier schnelle Hilfe notwendig war. Durch den Kontakt mit dem Verein Interplast e.V. Sektion Baden-Baden/Rastatt und dem Arzt Dr. Wallace Karata wurden die befallenen Kinder beim nächsten Besuch vom Jigger befreit und durch eine großzügige Spende der Wiesheu-Stiftung konnte für jedes Kind ein paar Schuhe gekauft werden. Klar war aber auch, auf Dauer kann man den Jigger nur ausrotten, wenn man einen Fußboden in die Schule einbaut. Für dieses Projekt, welches gemeinsam mit der Wiesheu-Stiftung durchgeführt wurde, stellte man einen Förderantrag bei der SEZ (Stiftung Entwicklungszusammenarbeit des Landes Baden-Württemberg). Diesem Antrag wurde entsprochen und man konnte im Jahr 2017 die Schule sanieren und einen zusätzlichen Klassenraum bauen. Bis dato leidet kein Kind mehr unter dem Befall von Jigger.

Trotzdem benötigt das Dorf ganz dringend Zugang zu sauberem Wasser. In der Regenzeit gibt es einen Tümpel in der Nähe des Dorfes, von welchem die Bewohner Wasser holen können. In der Trockenzeit allerdings muss ein Fußweg von 13 km bis zum nächsten Dorf zurück gelegt werden. Das dann dieses Wasser welches mühsam ins Dorf gebracht werden muss nicht für die Hygiene und schon gar nicht um die Füße zu waschen Verwendung findet, leuchtet sicher jedem ein.

Eine Bohrstelle an der Wasser im Untergrund vermutet wird, wurde bereits gefunden. Allerdings fehlen bislang die nötigen finanziellen Mittel um das Projekt durchzuführen.

Ein weiteres Ziel ist der Bau einer Krankenstation in diesem Dorf.

Aktuelle Infos:

Es sollte ein Brunnen gebohrt werden, eine Solarpumpe installiert und 2 Wassertanks auf einem Hochgestell bereitgestellt werden. Die Projektsumme belief sich auf ca. 50.000,00 €. Diese Summe konnte der Verein alleine nicht aufbringen. So kooperierte man bei dem Projekt mit der Wiesheu-Stiftung und stellte 2018 einen Antrag bei der W.P.Schmitz Stiftung auf Förderung. Anfang 2019 wurde dieser Antrag genehmigt und man erhielt eine Förderung 25.000,00 €. Gemeinsam mit der Wiesheu-Stiftung konnte das Projekt nun gestartet werden. Die erste angedachte Bohrstelle erwies sich nicht als geeignet. Die sehr lange Regenzeit im Frühjahr 2019 verzögerte eine weitere Bohrung bis Ende Juli. Dann endlich konnte die Bohrmaschine ins Dorf und bohrte an einer Stelle, an der ein Geologe Wasser vermutete. Allerdings stieß man nach 100 Meter auf Fels. An einer weiteren Stelle, an der Wasser vermutet wurde, kam nach 100 Meter auch kein Wasser. Allerdings konnte hier ein Geologe messen, dass tiefer gebohrt werden muss und man sicher auf Wasser stoßen wird. Nun war in der Kalkulation des Projektes nur eine Tiefe von 100 Meter angedacht und die finanziellen Mittel für eine Tieferbohrung konnte der Verein nicht aufbringen. Die Enttäuschung war groß. Frau Gille suchte und fand 2 private Sponsoren, welche die Tieferbohrung finanzierten. Nun gab es wieder das Problem, dass die Bohrmaschine wegen des vielen Regens nicht zur Bohrstelle fahren konnte. Das Projekt verzögerte sich dadurch enorm. Im Sommer 2020 konnte nun endlich gebohrt werden und man stieß in 190 Meter auf Wasser. Im Oktober 2020 wurde die Solarpumpe installiert und das Gestell für die Wassertanks gebaut. Bis 31.12.2020 wurde das Projekt dann endlich abgeschlossen.