Dr. Wallace gegen Jigger

Behandlung von Jigger durch Dr. Wallace

Im Mai 2016 besuchte Silke Gille das Dorf Jungu. In dieses Dorf wurde der Container mit landwirtschaft-lichen Geräten gebracht, um die Kleinstbauern dort zu unterstützen. Beim Gang durch das Dorf traf Frau Gille auf eine Gruppe Kinder, die um einen Erwachsenen versammelt waren, der die Füße der Kinder mit einer Rasierklinge behandelte. Ihren Partner Eliud auf diese Behandlung angesprochen, meinte er, dass der Mann die Kinder von Jiggers befreit. Er wüsste nicht, wie das auf deutsch heißt. Zurück in Deutschland googelte sie nach dem Wort „Jiggers“ und fand schreckliche Berichte und Bilder. So konnte man die Kinder nicht lassen.

Jiggers in Wikipedia: Tunga penetrans

„Tunga penetrans ist ein Floh aus der Familie der Sandflöhe. Er ist in den tropischen Gebieten von Amerika, Afrika und Asien zu finden. Wie andere Flöhe auch, ist er ein Parasit und befällt Säugetiere. Der Befall wird Tungiasis genannt und ist eine harmlose, wenn auch störende Erkrankung. Durch das Eindringen des Para-siten unter die Haut können jedoch andere Mikroorganismen das Gewebe infiltrieren, wobei es zu Sekun-därinfektionen kommen kann. Neben Ulcerationen ist hierbei die Infektion mit Clostridium tetani beson-ders gefährlich.“

Durch den Kontakt mit Dr. Wallace Karatu, der die Einsätze von Interplast Baden-Baden/Rastatt e.V. koordi-niert, wurde ein Termin im November 2016 vereinbart, bei dem man die Füße der Kinder von Jiggers befrei-en wollte. Ein entscheidender Grund warum die Kinder so stark befallen waren, war die Situation in der Schule. Die Kinder saßen den ganzen Tag im Dreck, da 2/3 der Schule keinen Boden hatte und die Kinder keine Schuhe an hatten. Ein leichtes für den Jigger. Der erste Schritt war die Entfernung des Jigger aus den Füßen (einige wenige Kinder hatten sogar Jigger an den Händen) ein zweiter Schritt war der Kauf von Schuhen für die Kinder. Dies konnte durch eine großzügige Spende der Wiesheu-Stiftung möglich gemacht werden. Bei Abreise von Dr. Wallace, Eliud und Silke Gille besaß jedes Kind ein paar Schuhe und alle waren sehr stolz darauf. Ein weiterer Schritt um den Jigger fern zu halten war die Sanierung der Schule. Gemeinsam mit der Wiesheu-Stiftung und mit Unterstützung der SEZ (Stiftung für Entwicklungszusammen-arbeit des Landes Baden-Württemberg) wurde die Schule saniert, einen Boden eingebaut und ein weiteres Klassenzimmer gebaut. Nun sind wir dabei einen Brunnen im Dorf zu bauen, damit die Kinder sauberes Wasser haben um die Füße zu waschen. Dies ist unser aktuelles Projekt. (Bisher müssen die Bewohner Wasser aus dem nächsten Dorf, 13 km entfernt holen). Bis zum heutigen Zeitpunkt ist KEIN Kind mehr von Jigger befallen.